Datenschutzerklärung nach dsgvo

Anni Freiburgbärin von HuflattichSeit gestern formuliere ich eine Datenschmutzerklärung, die den Abmahnern den Wind aus die Segel nehmen soll. Nee, alleine schaffe ich das nicht, also habe ich nach „wordpress datenschutzerklärung dsgvo muster“ gegoogelt.

77 200 Einträge hat google in 0,37 Sekunden gefunden. Sagenhaft, wer sich alles an diesem beknackten dsgvo eine goldene Nase verdienen möchte. Ich habe mich dann für einen Datenschutzgenerator einer RA Kanzlei entschieden, die gemeinsame Sache mit der Deutschen Gesellschaft für Datenschutz macht. Hört sich seriös an, ob es das ist, weiß ich nicht.

Auf jeden Fall habe ich deren Datenschutzerklärungsgenerator genommen. Meine Fresse, was da alles abgefragt wird. Natürlich benutze ich, also nicht ich persönlich sondern mein WordPress Blog, Cookies. Für vier Tage hatte ich auf meinem Blog diese Trauerbinde, auf der steht, dass mein Blog Cookies benutzt und die erst weg ging, wenn man auf OK drückt. Gestern habe ich herausbekommen, dass dieser Quatsch eine google-Erfindung ist und in Deutschland nicht gefordert wird. Ich habe diese Trauerbinde sofort entfernt, die geht mir nur noch bei google-Blogs auf die Nerven.

Ob ich amazon-Affiliate mache? Klar, habe aber noch nicht einem müden Euronencent damit verdient, wie auch, wenn ich zu dem Kindlebook „Das geistliche Jahr“ verlinke, dass bei Amazon für 0,00 € käuflich zu erwerben ist. Moment! Ich habe mal vor Jahren zu einer elektrischen Zahnbürste mit Internetanschluss affiliert. Knete? Null komma Nix. Trotzdem gelte ich als gewerblicher Blog, also: Datenschutzerklärung bis Übermorgen eingebunden haben.

Das ich google-Fonts benutze, finde ich nicht in der Datenschutzerklärung, dabei ist das sooooo wichtig. Gut, ich werde mir etwas mit Einbindung von google-Fonts an anderer Stelle suchen müssen.
Nachdem ich also so ziemlich alles angeklickt habe, was in zwölf Jahren Bloggerei in meinem Blog an Datenfallen von mir eingebaut wurde, wollte ich also die Datenschutzerklärung generieren lassen.
Doch, ei verbippsch, was war das? Ich solle doch gefälligst meinen Namen, Straße usw. eingeben. Ja sage mal … Ich habe mir gar nicht die Mühe gemacht und nach einer Datenschutzerklärung auf der RA-Seite gesucht. Für solche Fälle reicht mir das einfache ABC aus:

Name: abc Vorname: def Straße: ghi usw.

Nachdem dieses also geklärt war, habe ich mir die fertige Datenschutzerklärung in Html in die Zwischenablage kopiert. In Libreoffice eingefügt habe ich ein kleines Dokument von 17 DIN A4 Seiten erhalten. Was für eine Scheiße. Das bestätigt mir einmal mehr, dieser Datenschutzdreck ist nur ein Geldscheffelprogramm für Abmahner und Zensoren.

Welcher User liest die Datenschutzerklärung durch, um einen Artikel in meinem Blog zu lesen oder ein nettes Video (Datenschutzerklärung zur Einbindung von youtube-Videos ist vorhanden) zu gucken? Vermutlich niemand. Aber wenn ich einen Artikel spitz formuliert gegen Du-weißt-schon-wen veröffentliche, der nicht nur haarscharf an der Grenze des guten Geschmacks entlang schrammt sondern auch ansonsten missfällig ist, dann kann man gut trainierte Zensorhunde auf die Datenschutzerklärung loslassen. Die werden vermutlich was finden.

Damit das nicht so einfach wird, bin ich über die 17 Seiten Erklärung froh. Der Nachteil ist, auch ich muss diesen Quatsch einmal durchlesen … und korrigieren, denn der Generator hat mich zu einem Unternehmen gemacht und das bin ich nun einmal wirklich nicht.

Ich glaube, ich suche mir woanders Textbausteine für den Datenschmuhtext. Die dürfen insgesamt auch 17 DIN A4 Seiten lang sein, Hauptsache, ich habe nicht soviel zu ändern. Apropos ändern: Da wird noch häufig Änderungsbedarf bestehen, denn das was bisher formuliert wurde ist so schwammig, das muss noch in die richtige Form gebracht werden.

Als ob ich nichts besseres zu tun hätte, als mich mit diesem Juristenpiss auseinanderzusetzen. Ich wollte immer nur schreiben und meine Bilder veröffentlichen. Geldverdienen habe ich mir längst abgeschminkt. Vielleicht sollte ich es wie andere Blogger machen und hier den Laden, der nichts einbringt, dicht machen.

Morgen. Vielleicht Übermorgen.